Schon seit vielen Jahren wird Bier gerne mit einem alkoholfreien Getränk gemischt. Dafür wird häufig Limonade oder Cola verwendet. Der Fantasie sind aber kaum Grenzen gesetzt.
Warum überhaupt Bier mischen?
Biermixgetränke sorgen vor allem für Geschmacksvariationen. Man kann ein Bier mit verschiedensten Zusätzen aufpeppen und gelangt so an Abwechslung. Vor allem diejenigen, denen pures Bier zu herb oder zu bitter schmeckt, sind meistens Fans von den Mischgetränken. Sie versüßen das Bier. Außerdem ist in Mixgetränken weniger Alkohol, sodass die Gefahr zu viel zu trinken geringer ist. So ist für einen erfrischenden Durstlöscher im Sommer gesorgt.
Hintergrund
Biermischgetränke sind seit dem 20. Jahrhundert in Deutschland bekannt. Die Idee war allerdings schon im 18. Jahrhundert in England weit verbreitet. Mit der um die Jahrhundertwende allgegenwärtigen “Englandbegeisterung” in Deutschland wurde der Trend dann schließlich auch hier übernommen.
Bis 1993 wurden Biermixgetränke nur privat oder von Wirten frisch an der Theke, kurz vor dem Servieren zubereitet. Seit der Änderung des Biersteuergesetzes dürfen Sie fertig in Flaschen abgefüllt werden.
Das Bier mit Limonade
Das wohl älteste und auch bekannteste Biermixgetränk ist das Radler. Es besteht aus Bier und Limonade. Früher verwendete man dabei herbes, dunkles Bier und vermischte es zu gleichen Teilen mit Limonade. Heute verwendet man in der Regel Pils. Das Getränk setzt sich dann aus 60% Bier und 40% Limonade zusammen.
Eine weit verbreitete Geschichte besagt, dass Franz Xaver Kugler, der Besitzer einer Ausflugsgaststätte, 1922 das Radler erfunden hat. Als der Ansturm auf die “Kugleralm” eines Tages so enorm war, dass ihm drohte das Bier auszugehen, kam er auf die Idee, es mit Zitronenlimonade zu mischen. Seiner Kundschaft, die hauptsächlich aus Radfahrern bestand, präsentierte er stolz das “Radlermaß”. Er behauptete es speziell für sie erfunden zu haben, damit sie nicht schwankend nach Hause fahren müssen.
Es gibt für das Radler allerdings mehrere Bezeichnungen. So kann es, je nachdem, wo man sich befindet, zu Schwierigkeiten kommen, wenn man in einer Kneipe ein Bier mit Limonade bestellen will. In Nordwestdeutschland nennt man das Mixgetränk zum Beispiel “Alsterwasser” oder kurz “Alster”. In Bayern heißt es “Russe” oder “Russ” und in der Schweiz spricht man von “Panaché”.
Weitere Biermixgetränke
- Krefelder: Altbier mit Cola
- Diesel/ Colabier: Helles Bier mit Cola
- Alt-Schuss: Altbier mit Malzbier
- Altbierbowle: Altbier mit Fruchtsirup und Früchten
- Almradler: Pils oder Helles mit Almdudler/ Kräuterlimonade
- Hanfbier: Bier und Hanf
- Monaco: Pils oder Helles mit Grenadinesirup
- Laternmaß: Pils oder Helles mit Zitronenlimonade und Kirschlikör
- Gespritztes: Bier mit Fassbrause
- Fruchtweizen: Hefeweizen mit Fruchtsaft
- Bumba: Hefeweizen mit Cola und Kirschlikör
- Berliner Weisse mit Schuss: Berliner Weisse mit Himbeer- oder Waldmeistersirup
Mittlerweile gibt es auch zahlreiche außergewöhnliche Varianten an Biermixgetränken. “Red Eye” bezeichnet zum Beispiel die Mischung aus Bier und Tomatensaft. Auch andere alkoholische Getränke können mit Bier gemixt werden. Das wird in der Regel dann aber als Biercocktail bezeichnet. Weizenbier mit Sekt nennt man “Heller Moritz” und das “Ladys Beer” besteht aus Rum, Kirschlikör und Bockbier.
Ein Beispiel für ein rein alkoholfreies Biermixgetränk ist die Fassbrause. Es handelt sich um eine Art Limonade, die aus Malzextrakt und verschiedenen Frucht- und Kräuterzusätzen hergestellt wird. Das Getränk gibt es mittlerweile in zahlreichen Geschmackssorten, wie zum Beispiel Zitrone, Holunder oder Johannisbeere.
Beispiele von Biermixgetränken
- Veltins V+ (Biermix mit vielen Geschmackssorten, wie Grapefruit, Energy und Cola)
- Warsteiner Radler
- Astra Bier ( z.B. Astra Rakete: Citrus-Vodka Biermischgetränk)
- Krombachers Fassbrause