Wie läuft der Brauprozess ab?

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von Hopfen sei Dank
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19. Mai 2020
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Der Brauprozess vollzieht sich nicht nur über ein Behältnis oder in einem einzigen Durchlauf, sondern durchläuft viele verschiedene Durchgänge und Behälter bis hin zum fertigen Bier. Dabei steht ganz am Anfang das Malz, welches durch die Aufbereitung von verschiedenen Getreidearten (meist Gerste) gewonnen wird, und welches im sogenanten Malzsilo aufbewahrt wird. Gründlich gereinigt stehen die jeweiligen Gefäße nach dem Brauen für den darauffolgenden Brauprozess wieder zur Verfügung. In Deutschland verläuft der Brauprozess stets nach dem Reinheitsgebot.

Zugabe des Wassers

Das Malz wird zu Beginn des Brauprozesses in der Schrotmühle gemahlen und anschließend mit Wasser im Maischbottich vermengt. Dieses Gemisch nennt man dann auch Maische, woher das Behältnis auch seinen Namen hat. Die Maische wird auf unterschiedliche Temperaturstufen erhitzt, um die Enzyme des Malzschrots freizusetzen. Diese wandeln die enthaltene Stärke des Getreides in Malzzucker um. Danach gelangt das Gemisch in den sogenannten Läuterbottich, um die Flüssikeit mit dem Malzzucker von den Getreideresten zu trennen. Die Flüssigkeit, die aus dem Läuterbottich kommt, wird von den Brauern auch häufig als Würze bezeichnet. Anschließend fließt die Würze aus dem Läuterbottich in die Würzepfanne. Die im Bottich verbleibenden Überreste der Würze nennt man auch Treber. Weiterverarbeitet dienen die Treber bei der Herstellung von nährstoffreichem Tierfutter.

Zugabe des Hopfen

In der Würzepfanne wird der Hopfen zugegeben und bis zu einer Stunde gekocht. Die Menge des Hopfens bestimmt die Herbe des fertigen Bieres. Die Sorte des Hopfens (Aroma- oder Bitterhopfen) varriiert je nach Biersorte. Bitterhopfen ist quasi der „Klassiker“. Er verleiht dem Bier sein bekanntes leicht bitteres Aroma. Aromahopfen verwendet man dazu, den Biergeschmack und das Bouquet noch facettenreicher zu machen.

Nach diesem Kochen wird die Flüssigkeit nun in den Whirpool verfrachtet, um verbliebene Trübstoffe zu entfernen. Danach kühlt die Flüssigkeit im Würzkühler ab. Der abgekühlten Flüssigkeit wird anschließend die Hefe zugegeben.

Zugabe der Hefe

Im Gärtank kommt dann die Hefe zum Zug. Sie wandelt dort den Malzzucker in Alkohol und Kohlensäure um. Anschließend wird sie abgezogen und für den nächsten Brauprozess wiederverwendet. Das jetzige „Jungbier“  ist damit fertig. Allerdings ist es noch kein fertiges Bier, wie wir es kennen: Es kommt in Lagertanks und wird dort, je nach Biersorte, bis zu drei Monate lang gelagert. In dieser Zeit entfaltet sich das Bier. Der Alkoholgehalt steigt nochmals leicht an, ebenso die Kohlensäure. Die restliche Hefe und Eiweißflocken setzen sich am Boden ab. Das Bier wird damit klar und erhält seine Spritzigkeit.

Und jetzt?

Nach der Lagerruhe kann das Bier endlich fertiggestellt werden. Bei sogenannten „blanken“ Bieren werden nochmals Trübstoffe und übriggebliebene Hefe gefiltert. Schließlich wird das Bier in Dosen, Flaschen oder Fässer gefüllt. Dies geschieht in rasantem Tempo: Moderne Abfüllanlagen schaffen bis zu 70.000 Flaschen die Stunde.

Bei Craft Beer ist es etwas anders. Da dies meist nicht in großem Stil hergestellt werden kann, füllt man das Bier schon als Jungbier in Flaschen ab und lagert es anschließend etwa 7 Tage. Danach stellt man es die selbe Zeit nochmal kalt. Je nach Biersorte und Zutaten muss es auch länger gelagert werden. Meist fügt man bei Craft Beer vor der Lagerung Zucker oder Speise hinzu, um die anschließende Gärung zu fördern.

Zugabe von Zucker: Die Hefe verarbeitet diesen in der Flasche zu CO2 und Alkohol. Die empfohlene Menge variiert je nach Bierstil und gewünschtem Kohlensäureanteil. Als Orientierungspunkt empfehlen wir 180 Gramm in etwas Wasser aufgelösten Zucker pro 20 Liter Jungbier.
Die Zugabe von Speise: Hierzu muss nach dem Würzekochen eine bestimmte Menge der noch heißen Ausschlagwürze in eine sterile Flasche abgefüllt und bis zum Abfülltag kaltgestellt werden. Bei einem 20-Liter-Sud empfiehlt sich eine Speisemenge von 1,5 Litern.

Der Biergenuss

Der Brauprozess selbst dauert zwar meistens ziemlich genau nur einen Arbeitstag – wenn alles so läuft, wie es geplant ist. Bis ihr dann allerdings das fertige Bier trinken könnt, vergehen aufgrund der Lagerruhe Wochen. Ihr seht also, es müssen einige teilweise langwierige Schritte im Brauprozess erfolgen, bis das Bier fertig ist und ihr es frisch und lecker in eurer Lieblingskneipe oder auf unseren Hopfenfesten genießen könnt.

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