Kellerbier

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von Hopfen sei Dank
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18. Mai 2021
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Steckbrief

  • Stammwürze: 11-15°P
  • IUB: 25-35 IBU
  • Aussehen: hell bis bernsteinfarbig, schwache Schaumkrone
  • Alkohol: 4-5%
  • Geschmack: ausbalanciert und leicht fruchtig

Charakteristika des Kellerbiers

Beim Kellerbier, auch Zwickelbier genannt, handelt es sich um ein helles, meist untergärig gebrautes Bier. Es lässt sich als ungespundetes Bier klassifizieren, was bedeutet, dass man die Entweichung der Kohlensäure nicht verhindert. Diese bildet sich während des Gärungsprozesses und wird normalerweise durch eine Verschließung des Fasses durch einen Holzzapfen, dem Spund, im Bier gehalten. Dadurch hat das Bier nur einen geringen Kohlensäuregehalt, prickelt nicht so stark und bildet nur eine schwache Schaumkrone. Das Bier wird außerdem nicht filtriert, sodass alle natürlichen Schweb- und Trubstoffe enthalten bleiben. Dadurch erhält es die charakteristische Naturtrübe. Geschmacklich bietet es ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Hopfen und Malz, oftmals begleitet von einem leicht fruchtigen Aroma. Die Haltbarkeit bei den Flaschenbieren liegt bei vier Wochen bis zu sechs Monaten. Ist ein Kellerbier über drei Monate haltbar, so kannst Du davon ausgehen, dass es vor dem Abfüllen pasteurisiert wurde. 

Ursprung und Bedeutung

Wie es der Name schon fast verrät, wurde das Kellerbier im Keller gelagert. Der Name stammt von den ursprünglichen Reifungsfässern ab, welche in den kühlen Braukellern aufbewahrt wurden. So gut wie alle Kellerbiere wurden direkt vom Fass serviert. Ausnahmen gab es nur bei dem Transport des Kellerbieres, denn für diesen wurde das Bier in Flaschen oder kleine Fässer abgefüllt. 

Kellerbier und Zwickel, wo liegt der Unterschied?

Oft wird das Zwickelbier als Synonym für das Kellerbier genutzt, doch das stimmt nicht so ganz. Denn bei dem Kellerbier handelt es sich um ein stärker gehopftes Bier mit einem höheren Alkoholgehalt. Somit hat das Kellerbier auch eine höhere Lagerungsfähigkeit. Durch die stärkere Hopfung ist ein Kellerbier also hopfenaromatischer als das Zwickel. Das Kellerbier wurde im Mittelalter vorzugsweise im Keller gelagert, da es damals noch keine Kühlschränke gab. Durch die längere Lagerung im Keller fiel das Aromaprofil des Biers komplexer aus. Währenddessen sollte das Zwickelbier möglichst nach Endvergärung serviert werden.

Mit einem Zwickelbier war ursprünglich die Probe gemeint, welcher der Braumeister vor dem Filter aus dem Gärbottich entnommen hat. Das Entnehmen der Probe mit einem Zwickelhahn wird Zwickeln genannt. Auch unterscheiden sich die beiden Biere dadurch, dass das Zwickelbier sprudelnder als ein Kellerbier ist. Dadurch, dass die Gärfässer vor Ende der Fermentation gespundet sind, erhält das Zwickelbier einen schönen schaumigen Kopf. Denn dieser Vorgang ermöglicht es dem Bier, an genug Kohlenstoffdioxid zu gelangen. 

Kellerbier Beispiele

  • Veldensteiner Kellerbier
  • Dinkelacker Kellerbier, Stuttgart
  • Hallerndorfer Kellerbier

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