Kölsch

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von Hopfen sei Dank
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26. August 2020
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Steckbrief

  • Stammwürze: 11-12 °P
  • Alkohol: 4-5%
  • IBU: 18-25 IBU
  • obergäriges Vollbier
  • Farbe: strohblond
  • Aroma: fruchtig, leicht heuig
  • Malznote: ausgeprägt
  • Hopfennote: unaufdringlich, fruchtig

Was zeichnet das Kölsch aus?

Kölsch ist ein vielfältiges Wort. Im Grunde wird alles was Kölschen Ursprung ist so genannt: der Kölner Dialekt, das Bier… Und das bedeutet für die Kölner eine Menge Stolz: Kaum eine Stadt ist so eng mit ihrem Bier verbunden, wie Köln mit seinem Kölsch.

Das Bier hat keinen besonders markanten Geschmack. Es ist ein eher zurückhaltendes Bier und extrem leicht. Man kann es zu jeder Gelegenheit gut trinken. Das Bier wird oft als analog zu dem Englischen Pale Ale beschrieben.

Der Brauprozess ist sehr heikel, denn schon der kleinste Fehler kann zu geschmacklichen Veränderungen des Bieres führen. So ist den Brauern auch nicht viel Spielraum gelassen, um für Abwechslung zu sorgen. Wie genau das Brauen des Bieres auszusehen hat, ist durch die Kölner Konvention 1985 festgelegt. Diese besagt außerdem, dass nur die Biere, die in Köln und Umgebung gebraut werden, auch Kölsch genannt werden dürfen. Genau das gleiche gilt für das Berliner Weisse, welches nur von Berliner Brauereien so bezeichnet werden darf. Wenn ihr über das Berliner Weisse noch mehr erfahren möchtet, dann klickt hier.

Obwohl das Kölsch ein obergäriges Bier ist, findet die Reifung während der Lagerung im kühlen Keller statt. Diese Eigenschaft teilt es sich mit dem Altbier.

Geschichte

Gebraut wird in Köln seit dem 9. Jahrhundert. Das Kölsch, wie wir es heute kennen, gibt es allerdings erst seit 100 Jahren. Der Ursprung des Bieres geht bis auf das Keutebier zurück, welches ab dem 15. Jahrhundert gebraut wurde. Zu dem Zeitpunkt wurde der Hopfen für das Bierbrauen entdeckt, was den Geschmack des Bieres revolutionierte. Ein weiterer Vorteil des Hopfens ist die längere Haltbarkeit des Bieres.

Im 16. Jahrhundert braute man erstmalig untergäriges Bier. Dies setzte sich in Köln allerdings nie wirklich durch.

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich aus dem Keutebier das “Kölner Wieß”. Das wurde mit viel Weizen gebraut und ungefiltert getrunken. Es war im Gegensatz zum heutigen Kölsch somit trüb.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird nun das heutige Kölsch gebraut. Welche Brauerei die erste war, die das Bier produziert hat, ist allerdings etwas unklar. Offiziell dokumentiert ist, dass die Sinner-Brauerei 1906 das erste Kölsch gebraut hat. Die Garde-Brauerei behauptet allerdings, dass sie in ihrer Vorgänger Brauerei 1892 das erste Kölsch gebraut haben.

Das richtige Zapfen

Die erste Voraussetzung für das richtige Zapfen sind kalte Gläser. Sind die Gläser beim Einfüllen warm, schäumt das Bier zu heftig. Außerdem sind saubere Gläser nötig. Spüli-Reste verhindern eine Schaumkrone. Das Kölsch zapft man mit 3-4°C, damit es mit 6-7°C getrunken werden kann. Man zapft es am besten in zwei Durchgängen. Der Kenner hält das Glas leicht schräg unter den Zapfhahn und befüllt es gleichmäßig, bis die Schaumkrone den Rand erreicht. Das Bier sollte am Glasrand entlanglaufen und auf keinen Fall plätschern. Je weniger Sauerstoff mit dem Bier ins Glas strömt, desto stabiler ist die Schaumkrone und das Bier bleibt länger frisch. Der Zapfhahn hat übrigens nichts in dem Bier verloren. Nachdem das Glas kurz abgestellt wurde, kommt jetzt noch ein Schuss Kölsch oben drauf. So entsteht die perfekte Schaumkrone.

Das perfekte Kölsch

Nicht nur das richtige Zapfen ist von Bedeutung, um ein perfektes Kölsch zu erhalten, sondern auch das richtige Servieren. Dafür sollte man nicht nur die bereits erwähnte ideale Trinktemperatur von 6-7°C einhalten, sondern auch das richtige Glas verwenden. Das Bier wird stets in der sogenannten “Kölner Stange” serviert. Das ist ein schmales 0.2l-Glas in zylindrischer Form. Dieses Glas wird aufgrund des geringen Kohlensäuregehalts des Bieres gewählt. Im schlanken Glas hat das Bier weniger Kontakt zur Luft, was für einen geringeren CO2-Verlust sorgt. Das Bier bleibt somit länger frisch.

Die Kölner trinken ihr Bier am liebsten in Gesellschaft in Kölner Braugasthäusern. Haben sie ihr Glas leer getrunken, kommt ein Kellner vorbei und sorgt selbstständig für Nachschub. Wenn man nichts weiter trinken möchte, reicht es aus seinen Bieruntersetzer auf das leere Glas zu legen.

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