Lambic: Das Bier aus Brüssel

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von Hopfen sei Dank
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2. August 2021
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Das Lambic ist ein sehr besonderer Bierstil, denn er darf nur in Brüssel oder in der Umgebung gebraut werden. Mit seinem leicht säuerlichen und fruchtigen Charakter überzeugt der Bierstil die Menschen schon seit mehreren Jahren. In diesem Blogpost klären wir alle spannenden Fragen rund um diesen Bierstil. 

Steckbrief

  • IBU: 11-22
  • Stammwürze: 11-14 °P
  • Alkoholgehalt: 4-6 %
  • Hefe: spontanvergoren
  • Aussehen: dunkelgelbgold, haselnussbraun oder dunkel-rötlich

Durch welche Charakteristika zeichnet sich das Lambic aus?

Das Lambic hat einen ganz besonderen Charakter, denn durch seine spontane Gärung hebt sich das Bier von den anderen Bierstilen ab. Dieser Brauvorgang ist fast nur noch bei den Lambic Bieren wiederzufinden. Bei einem Lambic Bier wird die Bierwürze, anders als bei anderen Bieren, mehrere Stunden gekocht. Üblich ist normalerweise eine Kochzeit von 90 Minuten. Da die Würze an der freien Luft ist, kann das Lambic “spontan” anfangen zu gären. Das bedeutet, dass der Braumeister den Prozess weder beeinflussen noch initiieren kann. Verantwortlich für diesen Prozess ist die wilde Hefe, die zum Einsatz kommt und zusätzlich Bakterien, die aus der Luft gewonnen werden. Das Lambic ist ein relativ saures Bier und überzeugt seine Fans mit einem fruchtigen Obstgeschmack. 

Welche Geschichte steckt hinter dem Bier?

Das Lambic ist ein sehr alter Bierstil, der ursprünglich aus Belgien stammt. Schon im 16. Jahrhundert wurde festgelegt, in welchem Verhältnis Gerste und Weizen zu brauen war. Die Grundlage für das Lambic, wie wir es heute kennen, war also gelegt. Erst im Jahr 1839 wurde das Lambic in Brüssel und der unmittelbaren Umgebung gebraut. Im Jahr 1860 wurde sogar eine zwei-Meilen Zone errichtet, da die Menschen damals noch nicht wussten, dass die Hefe für die Gärung verantwortlich ist. Man wusste nur, dass es etwas mit der Luft zu tun hat. Erst viele Jahre später fand man heraus, dass die Hefe für die Gärung verantwortlich ist und nannte sie Brettanomyces. Durch die Explosionsgefahr bei der spontanen Flaschengärung wurde das Lambic fortan in Fässern gelagert.

Nach dem Ersten Weltkrieg erlebte der Bierstil einen echten Boom, der jedoch nur von kurzer Dauer war. Das Lambic gilt als Vorreiter der späteren Limonade. Als nach dem Zweiten Weltkrieg Cola auch auf dem europäischen Markt immer beliebter wurde, wurde das früher so beliebte Lambic Bier in den Hintergrund verdrängt. 

Auch heute gibt es nur noch wenige Brauer, die das traditionelle belgische Bier herstellen. Von einst 100 Brauereien gibt es heute gerade mal noch 9 Brauereien. Doch mit dem Craft-Beer Boom in Europa gewann auch das Lambic wieder an mehr Beliebtheit. 

Wo liegt der Unterschied zwischen Lambic und Gueuze?

Oft kennen die Leute nicht den Unterschied zwischen einem Lambic und einem Gueuze. Das Gueuze ist eigentlich eine Unterform des Lambics, aber sie unterscheiden sich dennoch in ihrer Aromatik voneinander. Bei einem Gueuze handelt es sich nämlich um einen lange gelagerten Verschnitt aus einem alten und einem jungen Lambic. Dadurch erhält das Gueuze seinen charakteristischen sauren Geschmack. 

Wie schmeckt ein Lambic?

Das Lambic wird traditionell in Holzbottichen vergoren und im Anschluss in Fässern aus Eichenholz gereift. Dadurch erhält das Bier seinen unverwechselbaren Geschmack, denn durch das Holz der Fässer oxidiert das Bier leicht. Der Geschmack des Bieres kann daher an Heu, Stall oder eine Ziege erinnern. Auch gibt es Menschen, die rohes Getreide, Zitrusnoten, Apfel, Honig oder Rhabarber herausschmecken. Durch die 3 Jahre gealterten Hopfen bleibt der Hopfen Geschmack so gut wie aus. Jedoch ist das Bier trotzdem trocken und herb im Abgang. 

Zu erwähnende Biere

  • Boon Geuze Mariage Parfait, ‎Brouwerij Boon
  • Spontanbasil, Mikkeller
  • Liefmans Fruitesse, Liefmans
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