Märzen – Das Oktoberfestbier

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von Hopfen sei Dank
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9. September 2020
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Das Märzen ist ein untergäriges Vollbier, welches vor allem im Süden Deutschlands und in Österreich bekannt ist.

Steckbrief

  • Alkoholgehalt: 5-6 %
  • Stammwürze: über 13-15 °P
  • IBU: 18-25 IBU
  • Farbe: Goldgelb bis bernsteinfarbig, intensiv
  • untergäriger Bierstil
  • Malznote: malzbetont
  • Hopfennote: dezent, eher hintergründig
  • Aroma: trocken malzig, brotartig, deutliche Biskuitnote

Was zeichnet das Märzen aus?

Ein klassisches Märzen ist vollmundig und malzbetont. Man schmeckt die salzige und süßliche Note vor allem im Antrunk und die Hopfenbittere kommt im Nachgang leicht zum Vorschein. Bei den Geruchsaromen sind Keks- und Brotdüfte deutlich wahrnehmbar. Darüber hinaus ist interessant zu wissen, dass die optimale Trinktemperatur zwischen 8 und 9 °C liegt.

Die Craftbeer Szene sorgt auch beim Märzen für neue Interpretationen. Oft verwenden die Brauer dabei Aromahopfen, was für eine fruchtige und florale Charakteristik sorgt. In einigen Fällen wird das Märzen auch unfiltriert gelassen. Das Bier verliert hierbei zwar an Haltbarkeit, es ist dafür aber umso süffiger.

Ursprung

Früher durfte gemäß dem Reinheitsgebot nur zwischen dem 29. September und dem 23. April gebraut werden. In den Sommermonaten dazwischen war es Jahrhunderte lang verboten zu brauen. Ein Grund dafür waren die hohen Temperaturen. Für den Brauprozess eines untergärigen Bieres, welche zu dieser Zeit besonders beliebt waren, benötigt man Temperaturen von unter 10°C. Vor der Erfindung der Kältemaschine war dies im Sommer beinahe unmöglich. Außerdem stellte die offene Befeuerung der Kessel insbesondere im Sommer ein hohes Brandrisiko dar.

So produzierten die Brauer gegen Ende der Brauzeit, vor allem im Monat März, extra viel Bier. Daher kommt auch der Name “Märzen”. Auf diese Weise schafften sie Vorrat für die Sommermonate und insbesondere das Oktoberfest. Das Märzenbier hat man früher massenweise auf dem Oktoberfest getrunken. Es war wegen seines etwas höheren Alkoholgehalts am längsten haltbar und sollte deswegen auch zuletzt verbraucht werden. Aus diesem Grund wird Märzen bis heute auch als Oktoberfestbier bezeichnet. Jedoch ist das heute auf dem Oktoberfest ausgeschenkte Bier heller und entspricht eher dem Biertyp Wiener Export.

Als Oktoberfestbier dürfen nur Biere von Münchner Brauereien bezeichnet werden, die auch auf dem Oktoberfest vertreten sind. Diese Brauereien sind:

Das deutsche vs das österreichische Märzen

In Österreich ist das Märzen ein Synonym für Helles. Im Unterschied zum Märzen hat das Helle eine geringere Stammwürze und einen geringeren Alkoholgehalt. Der Ursprung dafür ist, dass in Österreich nach dem 2. Weltkrieg das bis dahin ähnliche Märzenbier gesetzlich neu geregelt wurde. Man hat den Preis heruntergesetzt, um das Bier auch für Arbeiter zugänglich zu machen. In dem Zuge hat man auch die Stammwürze reduziert, damit die Brauer kostengünstiger herstellen können. Anders als beim deutschen Märzen ist bei der österreichischen Version das Hopfen- und Malzaroma sehr ausgeglichen. Auch die Farben unterscheiden sich voneinander, denn das Märzen in Österreich ist, so wie das Helle in Deutschland, strohgelb.

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