Das Saison Bier, welches auch als Farmhouse Ale bekannt ist, stammt ursprünglich aus Belgien. Wie es der Name schon verrät, wird das Saisonbier nur zu einer bestimmten Zeit gebraut, nämlich im Winter. Des Weiteren haben wir uns mit dem Bierstil und den spannendsten Fragen auseinandergesetzt.
Steckbrief
- IBU: 10-20
- Stammwürze: 17-20 °P
- Alkoholgehalt: 5-8 %
- Hefe: obergärig
- Aussehen: strohgelb bis bernsteinrot
Welche Charakteristika zeichnen das Bier aus?
Bei einem Saison Bier handelt es sich um ein Sommer-Bier, daher ist es meist ein helleres Bier. Das obergärige Bier hat eine schöne Schaumkrone und eine strohgelbe bis bernsteinrote Färbung. Obwohl die Biere früher einen geringeren Alkoholanteil hatten, haben sie heute mit bis zu 8 % einen relativ hohen Alkoholanteil. Geschmacklich soll das Bier an ein Pale Ale erinnern. Oft werden zu einem Saison Bier Obst, wie beispielsweise Orangenschalen, oder auch Gewürze hinzugegeben. Daher hat das Bier einen sehr fruchtigen Charakter und ist durch den hohen Kohlensäureanteil sehr spritzig. Auch ist es nicht unüblich, dass ein Saison Bier mit einem Lambic vermischt wird, denn dadurch soll das Bier einen erfrischenden Charakter bekommen. Die Zugabe von Honig wird auch immer beliebter, denn hierdurch bekommt das Bier einen extra süßlichen Geschmack.
Welche Geschichte steckt hinter dem Bierstil?
Der traditionelle belgische Bierstil stammt ursprünglich von den Wallonen, welche entlang der Grenze zu Frankreich leben. Früher wurde das Bier nur in den Wintermonaten gebraut, denn zu dieser Zeit hatten die Farmarbeiter, auch Saisoniers genannt, weniger auf den Feldern zu tun. Den ganzen Winter wurde das Bier gebraut, sodass sie schon für den Frühling und Sommer vorgearbeitet haben. Dies liegt daran, dass es im Sommer aufgrund der hohen Temperaturen so gut wie unmöglich war Bier zu brauen. Auch hatten die Brauer im Sommer kaum Zeit das Bier zu brauen, da sie auf den Feldern beschäftigt waren. Damals war es üblich, dass Biere länger garen und reifen konnten, bevor man sie trank. So wurden die Biere also in Fässern gelagert, was zu einer schönen Reifung führte. Durch den Alkoholanteil war garantiert, dass das Bier nicht verdirbt und gleichzeitig die Arbeiter trotz des Verzehrs noch in der Lage waren zu arbeiten.
Das Saison heute
Nachdem der Bierstil viele Jahre als ausgestorben galt, da er sich gegen andere Bierstile wie das IPA, Pale Ale oder die Stouts nicht durchsetzen konnte, feiert der Bierstil gerade langsam sein Comeback. Denn gerade in den USA werden belgische Bierstile, vor allem das Saison, immer beliebter. In der Craft-Beer Szene wird sehr viel mit dem Bierstil experimentiert und so kommen die verschiedensten Gewürze, Früchte und Aromahopfen beim Brauen zum Einsatz.
Zu erwähnende Biere
- Dupont Saison, Brasserie Dupont, Belgien
- Westwind Saison, Kehrwieder Kreativbrauerei, Belgien
Autor: Oliver Daniel Sopalla
Oliver ist Mitbegründer von Hopfen sei Dank. Zusammen mit seinem Geschäftspartner Philipp Pöss hat er die Biergenuss-Bewegung ins Leben gerufen. Neben den großen Hopfenfesten, Biertastings und Biershows kümmert sich Oliver auch um die redaktionellen Belange bei Hopfen sei Dank. Da er in seinem vorherigen Leben u.a. Chefredakteur war, hat er neben seiner Bierexpertise auch umfangreiches Expertenwissen rund um das geschrieben Wort.