Früher war diese Biersorte unter dem Namen Stout Porter (“starkes Porter”) bekannt, allerdings verkürzte sich der Name mit der Zeit. Man könnte es somit als Spin-Off des Porters bezeichnen. Prinzipiell ist es also eine stärkere Variante des bereits bekannten Porters, wobei die Stärke auf den Geschmack verweist. Es ist bekannt für seine tiefschwarze Farbe und einen hohen Alkoholgehalt von über 7%. Des Weiteren kennzeichnet das Bier eine feinporige, sahnige Schaumkrone, die cremefarben ist. Bei der Zubereitung dieses Bieres steht das Malz im Vordergrund, während der Hopfen eine untergeordnete Rolle spielt. Dieser dient lediglich dazu, der karamellartigen Süße des Malzes Bitterkeit entgegenzusetzen.
Experimentierfreudigen Brauern sind bei diesem Stil keine Grenzen gesetzt: Das Bier lässt sich mit den unterschiedlichsten Zutaten wie Schokolade, Kaffeebohnen, Chili oder Röstmalz brauen. Daraus entwickelten sich in der Craft Beer Szene ganz eigene Stile wie “Coffee Stout” oder “Chocolate Stout”. Mittlerweile gibt es fast schon zu viele Unterarten, um sie geschmacklich noch deutlich voneinander differenzieren zu können.
Diese außergewöhnliche Biersorte entwickelte sich schnell zu einem Publikumserfolg in gesamt Großbritannien und über die Landesgrenzen hinaus. Sein Weg führte über Skandinavien bis nach Russland. Bis heute wird dort leidenschaftlich das sogenannte “Imperial Stout” gebraut. 1750 eröffnete Arthur Guinness seine Brauerei in Irlands Hauptstadt Dublin und landete mit seiner Interpretation, dem „Irish Stout“, einen Hit. Dieses ist wohl die bekannteste und beliebteste Version des Bieres. Bei dieser Unterart liegt der Fokus klar auf den Röstmalzen und weniger auf experimentellen Zutaten. Dies verleiht dem Bier Röstaromen in Geschmack und Geruch. Der Erfolg war so groß, dass sich „Guinness“ als eine international bedeutsame Marke etablierte. Der besondere Geschmack dieser Sorte sei zudem auf die Wasserbeschaffenheit Dublins zurückzuführen.
Autor: Oliver Daniel Sopalla
Oliver ist Mitbegründer von Hopfen sei Dank. Zusammen mit seinem Geschäftspartner Philipp Pöss hat er die Biergenuss-Bewegung ins Leben gerufen. Neben den großen Hopfenfesten, Biertastings und Biershows kümmert sich Oliver auch um die redaktionellen Belange bei Hopfen sei Dank. Da er in seinem vorherigen Leben u.a. Chefredakteur war, hat er neben seiner Bierexpertise auch umfangreiches Expertenwissen rund um das geschrieben Wort.