Wieso ist Hopfen im Bier?

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von Hopfen sei Dank
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14. April 2020
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Der Hopfen macht das Bier aus

Der Hopfen wird oftmals als „die Seele“ eines Bieres beschrieben, denn er macht die Bitterkeit des Bieres aus und bestimmt somit auch wesentlich mit, welcher Bierstil es wird.

Was ist eine Hopfen-Dolde?

Zum Brauen werden ausschließlich die getrockneten, weiblichen Hopfen-Zapfen (-Dolden) verwendet. Diese werden mittlerweile größtenteils zu Pellets gepresst, um einen besseren Einsatz zu gewährleisten. Bis Anfang der 60er Jahre wurden noch natürliche Hopfen zum Brauen genutzt. Heute wird der natürliche Hopfen jedoch nur noch vereinzelt verwendet. Die Ernte der weiblichen Dolden (Foto) findet einmal im Jahr zwischen August und September statt. Erst wenn man eine Dolde öffnet, kann man wissen, ob sie reif ist.

Was ist Lupulin?

Der wichtigste Bestandteil vom Hopfen ist ein gelbes Pulver, das sogenannte Lupulin, welches sich in der Dolde verbirgt. Das Lupulin beinhaltet u.a. ätherische Öle, Gerbstoffe, Eiweiß, Mineralstoffe und Bitterstoffe, welche für den Brauprozess sehr wichtig sind. Die ätherischen Öle sind besonders für das Hopfenaroma und den Geruch zuständig. Sie bringen dem Bier ihren hopfenreichen Geschmack. Die verschiedenen Gerbstoffe helfen bei der Klärung des Bieres, da sie die Eiweißstoffe beseitigen. Ohne diese Stoffe wäre das Bier am Ende trüb.

Die Bedeutung der Bitterstoffe im Bier 

Obwohl man erst durch das Abkochen herausgefunden hat, dass man Lebensmittel länger haltbar machen kann, bringen die Bitterstoffe eine natürliche Haltbarkeit mit sich. Sie spielen beispielsweise auch eine wichtige Rolle für die Art und Intensität des bitteren Geschmacks eines Bieres (Bitterkeit) und bei der stabilen Schaumbildung. Alles zusammen fügt dem Bier im Brauprozess bittere, aromatische, schaumbeeinflussende eiweißfällende und konservierende Bestandteile hinzu. Dadurch kann man das Bier zum Beispiel länger lagern.

Entwicklung der Bedeutung des Hopfens

Im Mittelalter fand der Hopfen sehr oft seinen Nutzen in der Naturheilkunde. Dadurch, dass er schlaffördernd und beruhigend wirkt, diente er zur medizinischen Verabreichung. Doch genutzt hat man ihn nicht nur in die Naturheilkunde.

Der Hopfen war damals schon wichtiger Bestandteil der Bierproduktion. Er wurde dank seiner Reinheit im Jahr 1516 in das Reinheitsgebot aufgenommen und ist auch heute noch einer der wichtigsten Bestandteile von Bier. Da Bier ein Grundnahrungsmittel war, tranken es auch Nonnen und Mönche. Um die Qualität sicherzustellen, brauten sie ihr eigenes Bier und fanden schnell heraus, dass der richtige Hopfen entscheidend ist. Die Nonnen und Mönche benutzten bereits sehr früh nur auserwählte Hopfensorten für ihren Brauprozess.

Das Hopfenstopfen

Eine früher sehr häufig angewendete Technik in der Brauerei war das Hopfenstopfen, oder auch Kalthopfung genannt. Mittlerweile wird es nur noch bei einzelnen Bierstilen verwendet. Während des Kochens verflüchtigen sich viele ätherische Öle, welche das Bier hopfenreicher machen. Um dies zu verhindern, wird während der Lagerzeit des Bieres Hopfen in einem Sack, ähnlich wie ein Teebeutel, in das Bier gelegt, um somit das Hopfenaroma zu verstärken. Man hat es auch oft genutzt, um die natürliche Haltbarkeit zu verlängern. Diese Technik charakterisiert weiterhin den englischen Bierstil „India Pale Ale“.

Der IBU

Um zu wissen, welche Bitterkeit für ein Bier typisch bzw. üblich ist, hat man eine Skala erstellt. Die European Brewery Convention erstellte die „International Bitterness Unit (IBU)“, um Brauern und vor allem auch Konsumenten zu helfen. Für ein Weizenbier liegt der IBU-Wert zum Beispiel bei 10–15 und für ein Pils bei 30–45.

Hopfensorten

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl verschiedener Hopfen auf der Welt. Der richtige Hopfen entscheidet, wie das Bier am Ende schmecken wird. Die Geschmäcker gehen von Menthol über holzig aromatisch bis hin zu blumig. Doch überwiegend entscheidet man zwischen Bitterhopfen- und Aromahopfen-Sorten. Je nach Ort kann eine Hopfensorte unterschiedlich schmecken. Zum Beispiel kann die Sorte Cascade in den USA nach Grapefruit schmecken, wobei sie in Australien nach Pfirsich und Ananas schmeckt und in Deutschland eine Zitrusnote hat.

Anbaugebiete von Hopfen

Bis Mitte der Fünfziger Jahre war es üblich, dass ein Anbaugebiet auch nur eine Sorte von Hopfen hatte. In Deutschland haben sich gerade dadurch die Namen der Sorten geprägt. So kommt beispielsweise Hallertauer Mittelfrüh aus dem Anbaugebiet Hallertau. Mittlerweile werden verschiedene Sorten auf den Gebieten angebaut und Kreuzungen zwischen den Sorten kamen dazu.

Deutschland und Amerika sind die Länder, welche die größten Anbauflächen unterschiedlicher Hopfensorten haben. In Deutschland wachsen auf fünf Anbaugebieten 21 unterschiedliche Hopfensorten. Etwa 70 Prozent der deutschen Ernte wird in andere Länder exportiert. Die USA sind mit 35 Sorten dabei und sogar Japan baut eine an. Das sind jedoch nicht die einzigen Anbaugebiete. Die verschiedensten Sorten wachsen und gedeihen auf der ganzen Welt.

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