Pale Ale: Das englische Orginal

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von Hopfen sei Dank
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13. November 2023
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Pale Ale ist eine Sammelbezeichnung für viele Bierstile. Die Familie der Pale Ales ist sehr groß und jeder Bierstil unterscheidet sich je nach Herkunft von den anderen. In diesem Blogpost klären wir alle spannenden Fragen rund um die Bierstile. 

Steckbrief

  • IBU: 15-45 
  • Stammwürze: 16-18°P
  • Alkoholgehalt: 5-8 %
  • Hefe: obergärig
  • Aussehen: hell bis bernsteinfarbig 

Was zeichnet ein Pale Ale aus?

Das „Pale“ gehört zur Familie des Ales, “pale” ist das englische Wort für „hell, blass“. Somit beschreibt das Pale Ale ein helles Ale. Die helle, bernsteinige Farbgebung entsteht durch die Verwendung von hellen Malzen, wie Roggen- oder Weizenmalz während des Brauprozesses. Alles in allem ist es also ein weniger intensives Bier hinsichtlich der Farbe, des Geschmacks und des Alkoholgehalts. Geschmacklich weist das Pale Ale starke Unterschiede zu dem auf, was ein deutscher Bier-Enthusiast gewohnt ist. Es zeichnet sich durch einen hopfigen, fruchtigen Charakter und eine angenehme Herbe aus. Aufgrund dieser blumigen Fruchtaromen in Kombination mit einer relativ hohen Bittere erfreut es sich gerade bei Craft Beer Brauern großer Beliebtheit. Heute ist dieses Getränk fast schon ein Muss auf jeder Speisekarte einer Craft Beer Brauerei.

Wie ist das Pale Ale entstanden?

Erstmals wurde der Bierstil in den 80er-Jahren des 18. Jahrhunderts gebraut. Der Begriff Ale ist in Großbritannien ein Synonym für den Begriff obergärig gebraute Biere. 

Die Erfindung des Koks trug dazu bei, dass die Mälzer mehr Kontrolle über die Temperatur in der Darre bekommen. Dies ermöglichte ihnen, hellere Malzarten herstellen zu können. Dadurch war der Weg für süffigere und blassere Biere geöffnet. Es wird sogar gesagt, dass es ohne das Pale Ale heute kein Helles oder Pilsner geben würde. 

Wie wird ein Pale Ale hergestellt?

Um ein helleres Malz zu erhalten, wird in England seit 1703 das Malz über einem Koksfeuer geröstet. Zuvor wurde das Malz über einem üblichen Holzfeuer geröstet. 

Bei Temperaturen von 15 °C und 20 °C wird die Würze des Bieres obergärig vergoren, jedoch gibt es Ausnahmen, wo es bei Temperaturen von bis zu 35 °C vergoren wird. Hinzu kommt, dass die Gärungszeit von einem Pale Ale kürzer ist als bei Lagerbieren. 

Das klassische britische Pale Ale wird mit einheimischen Hopfensorten gebraut. Bei einem amerikanischen hingegen wird das Bier mit amerikanischen Hopfensorten, wie beispielsweise Cascade, gebraut. Außerdem verwenden die amerikanischen Brauer größere Mengen an Hopfen und setzen auch oftmals Röstmalze ein. 

Wo liegt der Unterschied zum IPA?

Auch wenn sie nahe Verwandte sind, gibt es doch einige Unterschiede zwischen den beiden Ale-Sorten. Erstmal liegt die Entstehung des Pale Ales weiter zurück. Bereits im 18. Jahrhundert wurde es gebraut und verzehrt, während das IPA erst im 19. Jahrhundert zur Versorgung der in Indien stationierten britischen Soldaten hergestellt wurde. Hierfür veränderten die Brauer das bereits bekannte Rezept des Pale Ales, um es länger haltbar zu machen. Im Gegensatz zum IPA ist das Pale Ale deswegen deutlich weniger bitter, weniger hopfig und hat einen geringeren Alkoholgehalt.

Die Familie der Pale Ales

Seit dem es den Bierstil gibt, sind noch viele weitere Bierstile hinzugekommen, die nach dem Pale Ale entstanden sind. 

American Pale Ale

Das Amerikanische Pale Ale (APA) wird auch als kleiner Bruder des IPA bezeichnet. Bei einem amerikanischen Pale Ale ist ein Alkoholgehalt von 5 % üblich. Beim Brauvorgang wird hier amerikanischer Hopfen eingesetzt. Das APA gibt es erst seit dem 20. Jahrhundert, während es das IPA schon seit dem 18. Jahrhundert gibt. 

Amber Ale

Der Bierstil Amber Ale ist vor allem in Frankreich, Australien und in den USA bekannt und dort wiederzufinden. Die braune, kupferfarbene und bernsteinfarbene Färbung eines Amber Ales kommt von einem geringen Kristallmalz Anteil. Zusätzlich kommt dieses durch den Einsatz des Pale Malts zustande. 

English Bitter

Mit der Verbreitung des Pale Ales im 19. Jahrhundert ging auch die Verbreitung des Englisch Bitter einher. Das Englisch Bitter hat einen geringen Kohlensäuregehalt und wird bei Zimmertemperatur serviert. Heute wird das Bier in vier Kategorien (session, ordinary, best, special) je nach Alkoholgehalt aufgeteilt. 

Scotch Ale

Bei einem Scotch Ale handelt es sich um ein starkes und Malz betontes Bier, welches aus Schottland stammt. 

Hört man den Begriff in Amerika hingegen, sind dort eher alle Biere gemeint, die aus Schottland stammen, aber dort unter einem anderen Namen verkauft werden.

In Frankreich wiederum ist mit einem Scotch Ale etwas ganz anderes gemeint. Dort steht ein Scotch Ale für ein Bier mit einem rauchigen statt süßlichen Aroma. 

Zu erwähnende Biere

  •   American Pale Ale, Heidenpeters, Deutschland
  •   Sierra Nevada Pale Ale, Sierra Nevada Brewing Company, USA
  •   Pale 31, Firestone Walker Brewing Company, USA


Oliver Daniel Sopalla

Autor: Oliver Daniel Sopalla

Oliver ist Mitbegründer von Hopfen sei Dank. Zusammen mit seinem Geschäftspartner Philipp Pöss hat er die Biergenuss-Bewegung ins Leben gerufen. Neben den großen Hopfenfesten, Biertastings und Biershows kümmert sich Oliver auch um die redaktionellen Belange bei Hopfen sei Dank. Da er in seinem vorherigen Leben u.a. Chefredakteur war, hat er neben seiner Bierexpertise auch umfangreiches Expertenwissen rund um das geschrieben Wort.

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